Fehlzeiten-Report 2022
Verantwortung und Gesundheit
Vor dem Hintergrund gesundheitlicher, sozialer und ökologischer Krisen in einer global vernetzen Welt mehren sich Rufe nach einer stärkeren Verantwortungsübernahme auch durch Unternehmen. Die Verantwortung für die Folgen des unternehmerischen Handelns anzuerkennen und darauf basierend Systeme zu etablieren, die über das gesetzlich ohnehin geforderte Maß an Verantwortungsübernahme hinausgehen, wird als „Corporate Social Responsibility“ oder „Unternehmerische Sozialverantwortung“ bezeichnet. Aus der Perspektive der Betrieblichen Gesundheitsförderung bedeutet dies u.a., dass Unternehmen Verantwortung für die Gesundheit ihrer Beschäftigten übernehmen und diese zu einem Baustein ihrer Unternehmenskultur machen. Zentral für den Erfolg sozial-verantwortungsvoller Unternehmenspolitik ist dabei u.a. anzuerkennen, dass es letztlich die Beschäftigten sind, die deren Fundament bilden und dass sozialverantwortliches Handeln nur dann realisiert werden kann, wenn es in der Unternehmenskultur etabliert ist und auf allen Ebenen von allen Beteiligten gelebt wird.
Der Fehlzeiten-Report „Verantwortung und Gesundheit“ widmet sich deshalb der Frage, wie unternehmerische Sozialverantwortung im Bereich Gesundheit gelingen kann und was diese für die Praxis des Betrieblichen Gesundheitsmanagements konkret bedeutet. In 17 Fachbeiträgen unterschiedlicher Autorinnen und Autoren werden dabei u.a. die Themen verantwortungsvolle Kommunikation, das Bedürfnis nach Sicherheit, Umgang mit Diversität, gesundheitsorientierte Führung, Migration, mobiles Arbeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten und verantwortliche unternehmerische Wertschöpfungsketten erörtert. In einem weiteren Beitrag werden die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung zu unternehmersicher Selbstverantwortung und gesundheitsorientierter Führung, die von Februar bis März 2022 unter 2.501 Erwerbstätigen im Alter von 18 und 66 Jahren vom WIdO durchgeführt wurde, vorgestellt. Abgerundet wird der Fehlzeiten-Report 2022 durch vier routinedatenbasierte Beiträge zur Entwicklung von krankheitsbedingten Fehlzeiten in der deutschen Wirtschaft insgesamt, krankheitsbedingten Fehlzeiten in den unterschiedlichen Branchen, Krankengeldfällen und -ausgaben sowie von krankheitsbedingten Fehlzeiten und der Ermittlung von Gesundheitsfaktoren in der Bundesverwaltung.