Gesund altern: Ergebnisse einer Repräsentativumfrage zu Altersbildern junger Erwachsener
Älterwerden wird eher negativ bewertet
Das WIdO hat gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen von den Universitäten Greifswald und Luxemburg untersucht, was jüngere Erwachsene über Ältere denken, was sie mit ihrem eigenen Älterwerden verbinden und ob sie sich im Hinblick auf ein gesundes Älterwerden bereits heute gesundheitsbewusst verhalten. Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung von Personen zwischen 18 und 39 Jahren, die noch vor der Covid-19-Pandemie durchgeführt wurde, werden im aktuellen WIdOmonitor vorgestellt.
Die Studie beleuchtet die subjektiven Vorstellungen der jungen Erwachsenen vom Altern. Danach fühlen sich die Befragten schon ab Ende 20 jünger, als sie tatsächlich sind. Bereits ab einem Alter von 63,3 Jahren gelten Menschen in den Augen der 18- bis 35-Jährigen als „alt“. Dies ist deutlich früher als in vergleichbaren Stichproben mit älteren Befragten. Das Renteneintrittsalter als offensichtliche gesellschaftliche Zäsur scheint für jüngere Erwachsene bei dieser Einschätzung als Marker präsent zu sein.
Die Befragung zeigt auch, dass das Älterwerden im Allgemeinen eher negativ bewertet wird. Mit dem Alter werden insbesondere körperliche und gesundheitliche Einschränkungen verbunden. Allerdings sehen doch viele der Befragten auch die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung – insbesondere dann, wenn sie mit dem eigenen Leben aktuell zufrieden sind und sich gesundheitlich gut fühlen.
Dabei wird deutlich, dass die Vorstellungen, die junge Menschen von sich selbst im Alter haben, positiver sind als das Bild von älteren Menschen im Allgemeinen. Diese Unterschiede nehmen aber mit steigendem Alter ab, Selbst- und Fremdbild gleichen sich einander im Laufe der Lebensjahre an. Menschen mit höherer Bildung, einem guten Gesundheitszustand und mehr Kontakt mit älteren Menschen schauen insgesamt positiver auf das Alter als Personen mit niedrigerer Bildung, schlechterer Gesundheit und weniger Kontakt mit älteren Menschen.
In der Studie wird auch der Frage nachgegangen, was die Jüngeren bereits heute tun, um zufrieden und gesund älter werden zu können. Die Ergebnisse zeigen, dass hier gute familiäre Beziehungen oder geistige und körperliche Fitness einen höheren Stellenwert haben als finanzielle Vorsorge oder die Themen Testament, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht.
Da die Grundlagen für gesundes Älterwerden bereits früh im Lebensverlauf gelegt werden – sei es durch vorsorgendes Verhalten, einen gesunden Lebensstil oder auch durch die Pflege von Sozialkontakten – könnten die positiven Erwartungen der Jüngeren an das eigene Alter in Erfüllung gehen.